Zum vierten Mal waren wir Ende Februar 2024 auf Madeira. Eigentlich sind wir nicht die, die immer wieder zum gleichen Ort fahren. Madeira ist da eine Ausnahme. Einer der Gründe ist das Hotel, in dem wir bisher immer abgestiegen sind.
Ein Hotel, ohne grosse Eingangshalle, ohne riesigem Poolbereich, ohne allabendliche Animation, ohne Glamour und Glitzer, nicht mehr das modernste.
Aber: direkt am Meer liegend, mit ein wenig englischem Charme, mit Zimmern, in denen nachts nur das Rauschen des Meeres zu hören ist, mit einer traumhaften Frühstücksterrasse direkt über dem Meer.
Für uns eine Traumlage auf Madeira, relativ zentral und trotzdem sehr ruhig.
allabendlicher Sonnenuntergang, Blick von unserem Balkon
allabendlicher Sonnenuntergang, Blick von unserem Balkon
Wir waren bereits mehrmals auf Madeira, haben schon eine Menge gesehen, sind die ein oder andere Levada gewandert. Kurz entschlossen hatten wir auch dieses Mal nach einer Wanderung gefragt, uns wurde auch eine kurze, leichte Wanderung für den ersten Tag vorgeschlagen. Bezogen auf die Strecke und den Guide war die aber eher nicht so schön, diese Wanderung gab nicht so viel her, weder fotografisch noch landschaftlich.
Ein gut erreichbarer Aussichtspunkte: Miradouro do Guindaste. 
Leider war es recht trüb und die Sicht auf die Steilhänge nicht ganz so spektakulär.
Ins Landesinnere sind wir dann kurz noch gefahren, ein altes Herrenhaus, Ausgangspunkt für Levadawanderungen, anzuschauen. Erstaunlich sind die Strassen, die zu diesen touristischen Highlights führen: häufig steil und einspurig, nichts für ängstliche Autofahrer und -fahrerinnen, mir gefällt´s. 
Auf Madeira gibt es jede Menge Märkte, mal sehr touristisch, mal mit noch sehr ursprünglichen Strukturen. Zu diesem Markt gehört der Sonntagsmarkt in Santo da Serra. Mit dem Auto haben wir ca. 30 Minuten gebraucht, über steile Strassen und Gassen, Frau google meinte es so. Alternativ gibt es auch den komfortableren Weg über eine gut ausgebaute Strasse, haben wir für den Rückweg genommen. Es ist brechend voll, alle Strassen und Plätze werden zum Parken genutzt. Mit Bussen kommen Touristen zum Markt, der ursprüngliche Charakter ist hier aber erhalten.
Kurz vor 12:00 h mittags sind wir angekommen. Lautes Geläut der Glocken verkündeten die Mittagszeit, ein Gottesdienst wurde in der Kirche abgehalten und mit am Kirchturm angebrachten Megaphonen nach draussen übertragen. Dem Markttreiben hat dies keinen Abbruch getan.
Auf dem Markt wird alles verkauft: Souvenirs, Textilien, Modeschmuck, Obst und Gemüse, Fleisch und Käse, Wahlwerbung wurde auch gemacht, mit Fähnchen und Fernsehkamera. Die Madeirianer sitzen mitten im Markttreiben, spielen Karten, geniessen einen Kaffee, diskutieren über Gott und die Welt. Das Treiben um sie herum stört nicht, es gehört einfach dazu.
​​​​​​​Wir sind über den Markt geschlendert, haben das Nationalgericht, ein frisch zubereitetes, warmes Bolo do Caco mit Knoblauchbutter genossen, ein wenig (erfolglos) gehandelt und eine Strickjacke erworben.
​​​​​​​Neben der Marktfläche ist eine grosse, öffentliche Parkanlage angelegt. Nach dem Marktbesuch trifft man sich hier zu einem Picknick, ein wenig Sonntagssport oder schaut sich die wenigen Tiergehege an. Wenn man den ganzen Park durchquert kommt man zu einem Aussichtspunkt mit wunderbarem Blick über die Landschaft, dem Miradouro dos Ingleses, der Gang bis dort lohnt sich!
Um ein wenig mehr über die Insel zu erfahren, haben eine Führung durch Funchal gebucht, „food on foot“. Eine kleine Gruppe, nur sechs Teilnehmer, vier deutschsprachig, zwei englischsprachig. Vier Stunden ging es durch Funchal, sieben Stopps mit Verkostung und Informationen, hat Spass gemacht, war durchaus sättigend.
Den Weg vom Hotel zum Treffpunkt im Zentrum von Funchal haben wir zu Fuss zurückgelegt, man läuft ca. 35 Minuten. Den direkten Weg haben wir nicht gewählt, es ging durch den Park am Casino am Columbusdenkmal vorbei bis zum Hafen, dann hinunter auf die Hafenpromenade, ein Eis geniessen, dann zum Treffpunkt und auf geht´s!
Columbusdenkmal
Columbusdenkmal
im Apollo, traditionelle madeirische Kost
im Apollo, traditionelle madeirische Kost
frischer Käse mit Wein
frischer Käse mit Wein
historische Konfisserie
historische Konfisserie
für mehr Informationen QR Code scannen
für mehr Informationen QR Code scannen
in der Markthalle
in der Markthalle
Früchte, die auf Madeira wachsen
Früchte, die auf Madeira wachsen
buntes Markttreiben
buntes Markttreiben
Madeirawein mit Schokopralinen
Madeirawein mit Schokopralinen
Poncha, madeirisches Nationalgetränk
Poncha, madeirisches Nationalgetränk
Es hatte ein wenig Regen gegeben, auf dem Rückweg stand dann ein Regenbogen über Funchal, hatten wir auch noch nicht gesehen.
Etwas, was ich unbedingt noch machen wollte, war die Wanderung von Porta da Sao Lourenco über die karge, felsige Hügellandschaft an der Ostspitze von Madeira bis zur Hütte auf der Ostspitze. Insgesamt 7,5 km über felsige, teils nicht mehr vorhandene Treppen, ausgetretenen Pfaden, mal sandig, mal ein wenig unwegsam, über Klippen mit tollen Perspektiven, über einen kleinen Kamm, der beidseitig gesichert war. Es ist das totale Gegenteil der sonstigen, dichten tropischen Vegetation auf Madeira, ich mag diese etwas rauhen Landschaften sehr.
Auf einigen Bildern sind die Wege gut zu erkennen, die Menschen geben eine Masstab von der Grösse der Felsen.
Mit Elke und Martin, einem Paar aus Münster, habe ich diese beeindruckende Wanderung gemacht.
Insgesamt waren wir ca. 4,5 Stunden unterwegs, muss man gemacht haben.
Letzter Tag auf Madeira, alles schon wieder vorbei. Mit dem Auto sind wir nach Camara de Lobos ein kleiner Ort westlich von Funchal, gefahren. Ein wenig schlendern, ein letztes Mal zu Abend essen unter freiem Himmel.
Camara de Lobos ist ein kleiner ehemaliger Fischerort, heute vor allem touristisch genutzt. In einer kleinen Strasse standen jede Menge bunt angemalter Tonnen als Palmenkübel. Wir sind die Gassen entlanggeschlendert, die Tonnen gehörten wohl zu einer Installation. Fast alle Türen an dieser Gasse waren künstlerisch gestalten:
-mit blau-weissen Kanistern, so aufgestellt, dass jeder Kanister eine eigene Mimik hatte,
-mit figürlichen Darstellungen aus Kunststoffverpackungen
Am Ende der Gasse stand eine kleine Kirche. Kirchenräume möchte ich immer auch von innen sehen, ein aufwändig verzierter Kirchenraum.
Zurück im Hotel ein letzter Blick übers Meer auf die einlaufende Santa Maria. Ein letzter Sonnenuntergang.
Sämtliche Fotos sind urheberrechtlich geschützt, alle Rechte liegen beim Autor Alois Lammering, Coesfeld. 
Die Fotos dürfen ohne vorherige schriftliche Genehmigung nicht kopiert, verändert, vervielfältig oder veröffentlicht werden.
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alle Rechte/all rigtes by Alois Lammering
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